Ziegelei: Immobilienfirma sucht Pächter

Architekt Thomas Asal: „Wir stehen noch am Anfang“ – In alten Betriebsgebäuden sind Gastronomie und Veranstaltungen denkbar

Die Suche nach einer Brauerei, einem Gaststättenbetreiber oder anderen potenziellen Nutzern von historischen Gebäuden auf dem Ziegeleiareal geht weiter. Jetzt versucht die Eigentümerin des Anwesens, die Südwest Immobilien GmbH, Interessenten zu gewinnen.

Mühlacker. Frank Veit, neben Alexander Lang einer der Initiatoren des Projekts zur Erhaltung industriehistorischer Gebäude der einstigen Ziegelwerke, sprach in der vergangenen Woche mit Architekt Thomas Asal von der Südwest Immobiliengesellschaft, Tochter von Koramic und Eigentümerin des früheren Firmengeländes. Dabei habe Veit ihm die Kontaktdaten verschiedener Brauereien weitergegeben, sagte Asal gestern unserer Zeitung. „Wir wollen den Bestand auf dem Ziegeleiareal im künftigen Gewerbeabschnitt des neu zu gestaltenden Gebiets behalten und sind auf der Suche nach Mietern“, berichtet Asal. Auf der Agenda stünden Verhandlungen mit Brauereien und anderen Gastronomiebetrieben, doch würde sich die Immobiliengesellschaft, die als Grundbesitzerin ja auch zum Beispiel mit Baumärkten über eine Niederlassung in der Ziegelei redet, auch über andere mögliche Interessenten freuen. Allerdings „stehen wir erst am Anfang“, drückt der Architekt auf die Euphoriebremse.

Die Suche könne einige Zeit in Anspruch nehmen. „Am Ende des Tages ist die Frage, was uns die Investition kostet, und was ein Interessent an Pacht zu zahlen bereit ist.“ Asal: „Alles ist ergebnisoffen.“ Auch Gespräche mit der Stadtverwaltung hätten bereits stattgefunden. Dabei habe die Kommune signalisiert, dass sie zwar an einem Erhalt der Gebäude interessiert sei, nicht aber selbst als Investor Geld in das Projekt stecken wolle, so Thomas Asal, der für diese Haltung Verständnis zeigt, schließlich sei es nicht „primäre Aufgabe einer Stadt“, sich angesichts ihrer ohnehin schon kostspieligen Pflichtaufgaben finanziell zu engagieren.

Initiatoren haben mit mehreren Brauereien gesprochen

Die Fühler in Richtung Brauereien ausgestreckt haben indes bereits die Mühlacker Projektinitiatoren. „Wir haben mit Höpfner, Brauhaus und der Radeberger-Gruppe gesprochen, die sich auch schon über das Gelände informiert haben“, meldet Frank Veit. Fazit: Interesse vonseiten der Brauereien ist da, unter der Voraussetzung, dass sie als Mieter auftreten könnten. Am liebsten wäre es ihnen, so Veits Eindruck, wenn die Stadt als Käufer aufträte und die betreffenden Gebäude einer Grundsanierung unterzöge, einschließlich der Bereitstellung von Strom und Wasser. Konkret, erläutert Veit, gehe es bei den ehemaligen Ziegeleigebäuden um die Schlosserei, das Kesselhaus, eine Werkstatt, eine große und eine kleine Halle – alles zu einem Ensemble aneinandergebaut.

„Gerade die Schlosserei der Ziegelwerke wäre für Gastronomie geeignet – vielleicht sogar mit einem Biergarten davor, Platz genug ist ja da“, denkt Veit laut nach. Und in der großen Halle, überlegt er weiter, wären Kleinkunstveranstaltungen, Lesungen und vielleicht auch Modenschauen vorstellbar. „Was ebenfalls gefragt ist, sind Hochzeiten in einer besonderen Umgebung, auch solche wären in der großen Halle denkbar“, sagt Frank Veit.

Zunächst gleichfalls angedacht war die Einrichtung von Seminarräumen in einem alten Betriebsgebäude. Doch in Verbindung damit sollten auch Unterkünfte mit 15 bis 20 Betten angeboten werden. Dafür lohne sich aber nicht der Bau eines Hotels, und eine Herberge mit rund 100 Betten wäre nicht ausgelastet, so Frank Veit.

(Mühlacker Tagblatt vom 26. März 2014, Text und Foto: Thomas Sadler)

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