Wilhelm Leo Seite 13

Ein Gast, ein Geometer mit einem Stelzfuß, glaubte sich zu erinnern, dass er ein paar Mal ein Abtasten seiner Füße gespürt, aber geglaubt habe, es sei der Hund eines anderen Gastes. Dieser Hund lag allerdings ebenfalls schlafend neben mir.

Die Brauerei brennt ab

Im Jahre 1878 ist dann leider eines Nachts, wohl durch Unvorsichtigkeit eines Biersieders die Brauerei abgebrannt. Der Mann hatte, nachdem nachmittags das Bier auf das Kühlschiff gelaufen war, die glühenden Kohlen, die vom Rost der Bratpfanne entfernt und mit Wasser abgelöscht werden mussten, nicht richtig mit Wasser abgelöscht.

Ein in der Nähe dieser glühenden Masse abgestellter Besen und die dazu gehörige Schaufel fingen, wie man vermutet hat, Feuer und zündeten weiter. In älteren Gebäuden mit Holzfachwerk ist eine weitere Verbreitung des Feuers auf diese Art gut möglich.

Die Wirtschaft zum Adler, von der Brauerei etwas entfernt, konnte gerettet werden. Wir Kinder wurden aber vorsichtshalber zu den Großeltern gebracht.

In den Jahren 1879 und 1880 wurde dann im sogenannten Leiterstiegel eine neue moderne Brauerei, zu den dort schon von meinem Großvater erbauten Kellern, nach den Plänen der damaligen Großfirma Maschinenfabrik Engelhardt & Cie, Fürth, die damals im Brauereibau führend war erstellt. (s.a. https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Johann_Wilhelm_Engelhardt )

Es wurde alles maschinell eingerichtet, zu den vorhandenen Kellern noch weitere sehr große Bier-, Gär- und Eiskeller und auch eine Mälzerei erbaut.

(Hier finden Sie die Pläne für den Bier und Eiskeller, die Dampfkesselhaus-Ansicht, den Dampfkesselhaus-Grundriss,  das Eisbildner und Brunnenhaus,    und das Maschinenhaus)

Die Baukosten ohne Einrichtung betrugen damals 400 Mille Mark. Leider passierte bei der Erbauung der großen Keller ein großes Unglück. Durch Rutsch mächtiger Lehmwände kamen 6 Menschen ums Leben. Ein Akkordant (https://de.wikipedia.org/wiki/Akkordant ), namens Minister von Pforzheim, ließ, damit seine Leute den auszugrabenden Lehm besser entfernen konnten, zu viele hölzerne Streben losschlagen und damit kam der durch längeren Regen weich gewordenen Lehm ins Rutschen. Minister bekam wegen fahrlässiger Tötung sechs Monate Gefängnis.

Durch die großen Baukosten war mein Vater gezwungen, seinen Bruder Rudolf als Teilhaber in die Brauerei mit aufzunehmen. Der Onkel zog in das mit der Brauerei neu erstellte Wohnhaus mit ein, während meine Eltern im Adler wohnen blieben. Die Adlerwirtschaft wurde von der Mutter, nach wie vor, weitergeführt. Ich war in der Zwischenzeit 6 Jahre alt geworden und kam in die Volksschule nebenan, 1 ½ Jahre nachher in die Mittelschule bei der Enzbrücke.

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